e-Government in Österreich
Bericht an den Österreich Konvent
Ausschuss 6 Reform der Verwaltung
Christian Rupp,
Exekutivsekretär E-Government des Bundes
Bei
den EU-Gipfeln in Feira und Lissabon wurde von den EU-Mitgliedsländern
vereinbart, dass bis Ende 2005 alle wesentlichen Verwaltungsleistungen im
Internet verfügbar sein sollen. Die Umsetzung erfolgt in nationalen Konzepten.
Auch Österreich muss Ende 2005 dahingehend umgerüstet sein. Essentiell für eine
erfolgreiche Umsetzung ist die Zusammenarbeit auf allen Ebenen bei der
Erstellung einer umfassenden Strategie und deren Realisierung. Die
Bundesregierung hat daher eine E-Government Initiative gestartet und E-Government
Plattform mit dem Ministerrat vom 13.05.2003 eingerichtet.
Bundeskanzler Dr.
Wolfgang Schüssel, als Vorsitzender der Plattform, bildet gemeinsam mit dem
Vizekanzler, Innenminister, Finanzminister, Justizminister, die Troika der
Vorsitzenden der Landeshauptleutekonferenz und Präsidenten von Städtebund,
Gemeindebund, Wirtschaftskammer Österreich, Hauptverband der
Sozialversicherungsträger und dem Bundeskomitee der Freien Berufe, sowie dem
CIO des Bundes, externen Experten und dem Exekutivsekretär E-Government des
Bundes die politische Ebene um
@
die
Zielsetzungen der E-Government Aktivitäten rasch festzulegen,
@
für
eine effiziente Gesamtkoordination zu sorgen,
@
eine
E-Government Roadmap für den Zeitraum 2003-2005 zu beschließen und
@
eine
umfassende Fortschrittskontrolle zu gewährleisten.
Für
die konkrete Realisierung der Vorhaben sorgt ein E-Cooperation Board,
welches
@
die
Verantwortungen für die Ausarbeitung von Umsetzungsplänen in den verschiedenen
E-Government Bereichen festlegt,
@
die
Umsetzungspläne von IKT-Board, der E-Government Arbeitsgruppe der Länder,
IKT-Trägern der öffentlichen Verwaltung koordiniert und zusammenführt, und
@
einen
akkordierten Entwurf einer Roadmap zur Vorlage an die E-Government Plattform
erstellt.
Unter Vorsitz des
Exekutivsekretärs E-Government des Bundes sind im E-Cooperation Board
hochrangige Experten aller Ministerien, aller Länder, Gemeindebund, Städtebund
und der Wirtschaftskammer Österreich, dem Hauptverband der
Sozialversicherungsträger sowie dem Bundeskomitee der Freien Berufe vertreten.
Die
Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Wirtschaft wird durch die E-Government
Plattform und das E-Cooperation Board institutionalisiert und konsolidiert.
Eine
eigene Plattform Wirtschaft (rund 150 Unternehmen) sorgt für die frühzeitige
und transparente Einbindung aller E-Government Akteure.
Die
Roadmap umfasst ca. 70 Projekte im Bereich e-Government. Von internen
Verwaltungsprojekten, wie dem Elektronischen Akt, angefangen, über
Bürgerprojekte, wie Melderegister od. Kindergeld online, und
Unternehmerservices, u.a. Körperschaft- und Umsatzsteuer od. Zollerklärungen,
bis zu Rahmenbedingungen à la E-Government Gesetz. Einige Projekte sind in den
letzten Monaten bereits realisiert worden. Die Roadmap wird ständig erweitert,
weitere 80 Projekte sind derzeit im Masterpool.
Best Practice – E-Government in
Österreich
Die
E-Government Initiative hat drei Zielgruppen: Bürger (G2C), Unternehmer (G2B),
Verwaltung (G2G)
Im
internationalen Vergleich vorbildlich ist die Umsetzung der Personenbindung
und elektronischen Signatur zur Identifikation und Authentifizierung von
Personen bei Behördenverfahren. Damit gehört der mühsame Prozess der
Registrierung für jedes einzelne Online-Service der Vergangenheit an, genauso
wie die vielen Kennungen und Passwörtern. Zusätzlich wird mit der
elektronischen Signatur die Authentizität von Dokumenten gewährleistet.
Elektronisch signierte Dokumente können nicht im Nachhinein ohne sichtbare
Zeichen manipuliert werden. Dadurch gibt es bei allen Einsatzmöglichkeit ein
hohes Sicherheits- und Datenschutzniveau.
Derzeit
sind folgende E-Government Verfahren mit der elektronischen Signatur bereits
durchführbar[1]:
@
Meldebestätigung @
Antrag Kinderbetreuungsgeld @
Strafregisterbescheinigung @
Studienbeihilfe/Studienzuschuss @
Duplikat Heirats-/ Geburtsurkunde @
Wohnsitz Ummeldung |
@
Meldung von Kinderpornographie @
Meldung von Umweltkriminalität @
Meldung von Wiederbetätigung @
Baubeginnmeldung @
Bauanzeige/ Innenausbau @
Allgemeines Anbringen |
Amtsgeschäfte innerhalb von 2 Minuten
Im
Justizministerium wir die die Signatur im elektronischen Rechtsverkehr mit
Masseverwalter und Sachverständigen eingesetzt[2] und im BMWA für
den elektronischen Zollbescheid bzw. Einfuhrgenehmigung[3]. Vorbildlich sind
auch die E-Services der Sozialversicherung[4] für Ärzte bei
Verrechnungsscheinen oder bei der Berechnung von Versicherungszeiten. Die SVA
bietet u.a. auch die Anforderung von Krankenscheinen mit der Signatur an. Die
Notariatskammer hat ihrerseits alle Notare mit Signaturkarten ausgestattet um
die Ablage von Notariatsakten in einem elektronischen Safe zu ermöglichen[5]. Auch FinanzOnline
und BBG sind in der Umsetzung.
Das
Potenzial an Einsatzmöglichkeiten der Signatur in der Wirtschaft ist durch die
vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Bereichen um
ein vielfaches höher und damit ergibt sich auf ein enormer Mehrwert. Der
modulartige Aufbau von E-Government Strategie macht eine kontinuierliche
Anpassung an technologische und organisatorische Veränderungen möglich.
Nachhaltigkeit wird durch Technologieneutralität, offene Schnittstellen und Interoperabilität
von Systemen erzeugt. Auch die Handy-Signatur wird heuer noch in den
Echtbetrieb gehen.
Mustergemeinden/Musterverfahren
E-Government
gewinnt auf regionaler und lokaler Ebene zunehmend an Bedeutung. Besonders seit
der letzten Verwaltungsreform werden immer mehr Verfahren von
Bezirkshauptmannschaften und Gemeinden durchgeführt. Umso wichtiger ist es
daher, die Entwicklung des lokalen E-Government Angebots zu unterstützen. Der
Österreichische Gemeindebund hat daher mit der Stabsstelle IKT-Strategie des
Bundes das Projekt Mustergemeinden initiiert. Anhand der vier ausgewählten
österreichischen Gemeinden Bregenz, Kufstein, Inzersdorf-Getzersdorf und
Weikersdorf wird E-Government beispielhaft umgesetzt. Damit soll generell
vorgeführt werden, wie strategiekonformer Grundelemente wie zum Beispiel die
elektronische Signatur, Web-Formulare, Online-Zahlung und elektronische
Zustellung in bereits bestehende Systeme integriert werden können.
Gemeinsames
Ziel ist aber nicht allein die Umsetzung von sicheren Techniken, sondern die
Verwirklichung eines nachhaltigen und dauerhaften Systems. Technologieneutrale
Lösungen, internationale Standards und ein flexibler modularer Aufbau basierend
auf Changemanagement führen zu diesem Ziel. Erste Musterverfahren sind bereits
in den Gemeinden implementiert. Zwei beispielhafte Verfahren werden im
Folgenden verdeutlichen, wie sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Gemeinde
vom neuen E-Government profitieren:
Die
automatisierte Heurigenanmeldung in Inzersdorf-Getzersdorf ermöglicht es
der Winzerin oder dem Winzer bequem von zu Hause einen Antrag zu stellen und
die anfallenden Gebühren online zu bezahlen. Die Anmeldung muss nicht mehr wie
früher persönlich auf dem Gemeindeamt durchgeführt werden, wo der zuständige
Sachbearbeiter den Antrag auf Einhaltung von Sperrfristen prüfte und bei
positiver Erledigung Gendarmerie, Kellerei- und Lebensmittelinspektor über die
Öffnungszeiten verständigte. Im Vergleich zu früher wird das neue elektronische Verfahren nicht nur voll automatisch
abgewickelt. Zeitgleich wird auch der Heurigenkalender der Gemeinde
aktualisiert. Die internen Kosten pro Anmeldung von bisher 7,25 EUR konnten
damit auf Null reduziert werden.
Die
Gemeinde Weikersdorf möchte ihren Bürgerinnen und Bürgern mit der strategiekonformen
„Wasserzählerablesung“ über das Internet vollen Komfort bieten. Bisher
mussten die Daten jährlich von Gemeindearbeitern abgelesen werden, wobei die
Anwesenheit der Bürgerinnen und Bürger erforderlich war, was insbesondere
Zweitwohnungsbesitzer und Berufstätige oft vor größere Probleme stellte. Nun
ist ein standardmäßiges Online-Formular dafür ausreichend. Signiert wird mit
Bürgerkarte oder Handy. Weikersdorf setzt die Wasserzählerablesung jedoch nicht
nur strategiekonform mittels Onlineformular und elektronischer Signatur um,
sondern entsprach auch dem Bedürfnis der Bürgerinnen und Bürger nach
ortsunabhängiger Datenübermittlung. Der Wasserzählerstand kann nun auch direkt
per Handy übermittelt und signiert werden. Einsparungseffekt: 150h
Neben
diesen Mustergemeinden gibt es noch eine Vielzahl weiterer innovativer
Gemeinden/Städte in Österreich u.a.:
@
Steyr:
105 Formulare komplett elektronisch mit digitaler Signatur umgesetzt (auch
barrierenfrei) und ELAK
@
Krems:
ELAK seit November 2003 für alle Verfahren
@
Glanegg:
gratis E-Mail Adresse für alle Bürger
@
Neumarkt
am Wallersee: 30 online Gemeindeanwendungen
@
Kremsmünster:
elektronische Gebührenvorschreibung
@
St.
Koloman: Internet Lichtwellenleiter in Trinkwasserleitung
@
Längenfeld:
modernes Glasfasernetz
@
Engerwitzdorf:
modernes Workflow System mit ELAK
@
Grafenstein:
Einsatz von GIS mittels PDA bei Bauverhandlungen vor Ort
@
St.
Martin im Waldviertel: modernes Glasfasernetz
@
Graz:
elektronische Formulare und Open Source
@
Innsbruck:
elektronische Steuer- und Abgabensystem
@
Salzburg:
elektronische Einsichtnahme von Bürgern in Akt
@
Wien:
modernes Stadtportal mit elektronischen
Formularen, Reservierung von Standesamt, Grillplätzen, usw. online
@
Region
Vulkanland (77 Gemeinden): Vernetzung mit Richtfunk und WLAN
Verbund der Bürgerportale
E-Government
bietet die großartige Chance, das Leistungsangebot der Verwaltung transparenter
und leichter zugänglich zu machen. „help.gv.at“, die Länderportale, die Portale
der Städte und Gemeinden sowie die der Körperschaften haben in diesem Bereich
große Fortschritte erzielt. Laufend steigende Zugriffszahlen zeigen die hohe
Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger sowie der Wirtschaft
Ein
Verbund dieser Portale ermöglicht One-Stop-Services auf hohem Niveau. Bürger
und Wirtschaftstreibende können, ausgehend vom Portal ihrer Wahl, verwandte
Themen anderer Verwaltungseinheiten abrufen. Informationen der Verwaltung
erscheinen übersichtlich und homogen, obwohl die Informationen dezentral auf
verschiedenen Portalen gespeichert sind. Die Identität der einzelnen Stellen
wird durch die Navigation zu den jeweiligen Portalen bzw. durch Darstellung des
jeweiligen Corporate Design visualisiert. Die Wahl der Wohnsitzgemeinde und die
Weitergabe zwischen den Portalen ermöglichen maßgeschneiderte Informationen und
erleichtern die Suche.
Damit
diese Vernetzung auf hohem Niveau und mit vertretbaren Kosten vorgenommen
werden kann, müssen die Verfahrensinformationen über einheitliche
Schnittstellen ausgetauscht werden. Die dafür notwendigen Kataloge für
Lebenssituationen, Verwaltungseinheiten und Verfahrens- und Leistungsbereiche
wurden bereits erarbeitet. Die Schnittstellen zum Austausch von
Verfahrensinformationen befinden sich im Konzeptionsstadium.
Register
Moderne
Softwaresysteme haben im Behördenbereich die gleichen strengen
Gesetzmäßigkeiten zu erfüllen, wie in der Wirtschaft. Prozessautomation setzt
einheitliche Register voraus (gemeinsame Wartung und Nutzung).
@
Zentrales
Melderegister
@
Standarddokumentenregister
@
Adressregister
@
Gebäude-
und Wohungsregister
@
Grundstücksdatenbank
@
Abfallregister
/ Anlagenregister
@
uvm
Formular Styleguide
Bürger
sind mit einer Vielzahl von verschiedenen Verfahren verschiedener
Organisationen konfrontiert. Durch unterschiedliche Benutzerführung,
Prozessgestaltung und Stil ist ein ständiges Umdenken und Neulernen notwendig.
Es entsteht der Eindruck eines uneinheitlichen Vorgehens seitens der
Verwaltung. Einheitliche Gestaltung der Formulare der Verwaltung als Markenzeichen
eines koordinierten E-Governments. Kennt ein Bürger ein Formular kann er mit
allen umgehen - Reduzierung von Supportanfragen und fehlerhaften Eingaben. Kein
Wildwuchs von Formulargestaltung mehr - Synergieeffekte durch
Wiederverwendbarkeit einzelner Formularbausteine.
Facts
und Figures (Benchmarking)
Für
die österreichische öffentliche Verwaltung sind Informations- und
Kommunikationstechnologien kein Neuland. Bereits 1996 gab es eine
Arbeitsgruppe, die sich mit sozio-ökonomischen Auswirkungen von IKT beschäftigt
hat. Viele elektronische Serviceleistungen der österreichischen Verwaltung
dienten als Vorbilder in der Europäischen Union. Dazu gehören seit den 90iger
Jahren der elektronische Rechtsverkehr und Rechtsinformationssystem ebenso wie
Finanz Online, elektronisches Firmenbuch und Grundbuch.
In
Österreich wurden auf dem Weg zu einer modernen und bürgerorientierten
Verwaltung bereits Teilerfolge erzielt.
Bei
der E-Government Konferenz der Europäischen Kommission in Como Anfang Juli d.J.
wurde help.gv als bestes Beispiel in Europa mit dem E-Goverment Award
ausgezeichnet.
Österreich
auf Platz 1 in Europa bei der Entwicklung von E-Government Angeboten
Bereits
zum vierten Mal führte Cap Gemini Ernst & Young (CGEY) im Auftrag der
Europäischen Kommission einen Benchmark der 20 Basisdienste im E-Government
über 18 europäische Staaten durch. Mit ein Ziel der E-Government Initiative
2003-2005 der Bundesregierung war es Österreich an die Spitze in Europa zu
führen. Die Ende Jänner 2004 veröffentlichte Studie bestätigte, dass Österreich
mit seiner E-Government Initiative in Europa im Spitzenfeld liegt.
Österreich
auf Platz 1 bei der Entwicklung/Wachstum von E-Government Angeboten
Die
CGEY Studie beweist, dass Österreich in den letzten zwölf Monaten mit Abstand
die meisten Anstrengungen im E-Government unternommen hat, sowohl bei der
Umsetzung von E-Government Angeboten generell als auch bei vollständig
elektronischen Angeboten.
Österreich
auf Platz 4 im Gesamtranking der E-Government Basisdienste
In
dem jährlichem Ranking der EU werden zwanzig Basisdienste (zwölf für den Bürger
und acht für den Unternehmer) im E-Government in ihrer jeweiligen
Transaktionsstufe in achtzehn Staaten (15 Mitgliedsstaaten plus, Island,
Norwegen und Schweiz) miteinander verglichen. Die vier Transaktionsstufen
reichen von der reinen Information im Web, über die Möglichkeit des Ausdruckens
von Formularen bis hin zum elektronischen Formular. Die vierte
Transaktionsstufe ist die vollständige elektronische interaktive Abwicklung.
Nur sechs Länder (S, DK, IRL, A, FIN, NOR) haben die dritte Transaktionsstufe
im Europäischen Vergleich aller 20 E-Government Basisdienste erreicht.
Österreich
auf Platz 2 bei den vollständig interaktiven E-Government Angeboten
Nur
45% der Basisdienste im E-Government sind vollständig elektronisch abwickelbar.
Dänemark, Österreich und Schweden sind hier vorbildlich und haben mehr als 50 %
ihrer Dienste in der höchsten Ausbaustufe online.
Dieses
Ergebnis ist ein Verdienst aller Mitglieder der E-Government Initiative in
Österreich Es zeigt sich, dass der
österreichische Weg der Einbindung aller Akteure (Bund, Länder, Städte,
Gemeinden und der Wirtschaft) der nachhaltig sinnvollste ist. Für den
Wirtschaftsstandort Österreich sind E-Government Dienste unumgänglich. Durch
die Integration von E-Government Dienste im Back Office kommt es zu
vereinfachten Prozessen und schlussendlich auch Einsparungen. Auch hier
rangiert Österreich im EU-Spitzenfeld. Das sehr gute Abschneiden im Ranking der
EU ist allerdings nur ein erste große Schritt. E-Government muss in Österreich
flächendeckend allen Bürgerinnen und Bürgern bzw. Unternehmerinnen und
Unternehmern in allen Gemeinden zur Verfügung stehen. Hier gibt es noch viel
Arbeit für die E-Government Initiative in den nächsten Monaten.
Österreich
im Spitzenfeld bei EU Benchmarking Integration Backoffice Anwendungen
Papierlose Aussenwirtschaft (pAWA),
Schulbuch Online und Meldebestätigung
EU
Benchmarking Servicequalität von E-Government
Bei der
Umfrage bzgl. Qualität und Nutzung von 20 Diensten in 18 Staaten gab es aus
Österreich die meisten Antworten (Österreich 5268 beantwortete Fragebögen von
UserInnen und 56 von Webmastern, DK im Vergleich als 2. stärkstes Land 4201
bzw. 36).
Ergebnisse:
@ Zufriedenheit mit der Qualität der
Öffentlichen Angebote im Internet?
Total:
Sehr zufrieden 80 % EU, 90 % Österreich
@ Vorteile durch elektronische
Nutzung?
Zeiteinsparung:
EU-Bürger 84 % EU-Unternehmer 84 %, Österreich 88 %
Flexibilität:
EU-Bürger 66 % EU-Unternehmer 59 %, Österreich 69 %
Informationsdichte:
EU-Bürger 39 % EU-Unternehmer 42 %, Österreich 39 %
@ Probleme bei der elektronischen
Nutzung?
Auffindbarkeit:
EU-Bürger 17 % EU-Unternehmer 20 %, Österreich 17 %
Suche:
EU-Bürger 12 % EU-Unternehmer 18 %, Österreich 12 %
Handhabung:
EU-Bürger 13 % EU-Unternehmer 13 %, Österreich 17 %
@
Wissen
die Webmaster, was Ihre Kunden wollen?
75% der Webmaser (EU und Österreich)
haben keine Ahnung!
@ 80% EU (67 % Österreich) würden die
online Dienste weiterempfehlen!
Handlungsbedarf:
@
Mehr
Nutzen durch höhere Prozessintegration
@
Einfachere
Handhabung, Auffindbarkeit und mehr Informationen zur Handhabung der online
Dienste
Statistik
Austria - 35% der Internetnutzer in der Bevölkerung nutzen E-Government
Das
Internet wurde im Zeitraum März 2002 bis März 2003 von 43% aller in
österreichischen Haushalten lebenden 16- bis 74-jährigen Personen für private,
berufliche und für Ausbildungszwecke genutzt – sei es zu Hause, am
Arbeitsplatz, am Ausbildungsort oder an anderen Orten.
Auch
E-Government-Angebote werden genutzt: 35% aller Internetnutzer haben bereits
Informationen von Websites öffentlicher Einrichtungen gewonnen. 26% geben an,
bereits Formulare von öffentlichen Seiten heruntergeladen zu haben.
91% der
österreichischen Unternehmen mit mehr als 9 Beschäftigten nutzten Anfang 2003
das Internet. Ein Jahr davor waren es 85% gewesen. Während alle Großunternehmen
im Netz sind und unter den mittelgroßen Unternehmen 98% das Internet nutzen,
sinkt diese Zahl unter den Kleinunternehmen von 10 bis 49 Beschäftigten auf
89%.
58%
der österreichischen Unternehmen mit Internet-Zugang haben einen
Breitbandanschluss. Unter den Großunternehmen sind es 87%, drei Viertel aller
mittelgroßen Unternehmen und rund die Hälfte aller Kleinunternehmen steigen auf
diese Weise ins Internet ein. 55% aller Unternehmen mit Internet-Zugang haben
zu diesem Zweck einen ISDN-Anschluss.
Bank-
und Finanzdienstleistungen über Internet werden von 71% der untersuchten
Unternehmen genutzt. Fast drei Viertel der Unternehmen (74%) nutzen
E-Government-Angebote von öffentlichen Stellen zum Herunterladen von
Formularen. 66% gaben an, das Internet zur Gewinnung von Informationen von
öffentlichen Websites zu nutzen. Jedes fünfte Unternehmen hat bereits komplette
behördliche Vorgänge elektronisch abgewickelt.
Herausforderungen
2004/2005
In
den letzten Jahren war von bahnbrechenden Veränderungen durch die digitale
Revolution die Rede. Einige Erwartungen haben sich erfüllt, v.a. diejenigen mit
einem wirtschaftlichem Background. Auch im e-Government wurden Fortschritte
erzielt, einige Erwartungen sind jedoch einer pragmatischen Sicht auf die Dinge
gewichen. Es hat sich gezeigt, dass eine Verwaltung nicht allein dadurch
moderner wird, dass Dienstleistungen online angeboten werden. Vielmehr müssen
auch die Abläufe, die hinter dem digitalen Tor liegen, neu strukturiert und dem
Online-Auftritt angepasst werden.
Bürgerbeteiligung
Erste
Projekte (Land Steiermark) wurden gestartet, um mit dem Bürger E-Government
weiterzuentwickeln bzw. die Bedürfnisse des Bürgers als Kunden zu erheben.
Zielgruppenadäquate Kommunikation / Marketing
Der
Nutzen und Mehrwert von E-Government kann nur gemeinsam mit Anwendungen aus der
Wirtschaft erfolgreich kommuniziert werden. Eine Bankkarte mit
Bürgerkartenfunktion eröffnet zum Beispiel auch die Möglichkeit der online
Bezahlung mit der elektronischen Geldbörse (Quick), d.h. statt Stunden oder
Tage sogar oft Wochen sind u.a. Meldebestätigungen oder Strafregisterauszüge
binnen weniger Minuten möglich.
Finanzierung
Transaktionsbasierende
Abrechnungssysteme führen oft zu Unsicherheiten hinsichtlich des zu
budgetierenden Aufwandes. Innovative Finanzierungsmodelle basieren auf
Verteilung der Kosten mittels eines Schlüsselsystems (z.B. Bevölkerungszahl).
Dafür ist eine transparente Darstellung der Kosten (Betriebskosten,
Weiterentwicklung, usw.) notwendig. Ein erstes Modell wurde für das ZMR
dahingehend bereits entwickelt.
Verbindlichkeit und Flächendeckung
E-Government
ist die Ablöse von konventionellen Kommunikationsformen durch optimierte IKT
Elemente (z.b. Webformulare). Effiziente Verfahrensschritte sind formalisiert
und automatisiert und integrieren alle Verfahrensteile (Bezahlung, Beibringung
von Unterlagen, Zustellung). Dies darf nicht nur in einigen Musterverfahren in
Mustergemeinden umgesetzt werden, sondern sollte Ziel aller 2.359 Gemeinden
sein. Dies gilt auch für Bundes- bzw. Landesverfahren. Ein konsensuales und
kooperatives Vorgehen ermöglicht zwar eine gewisse Einheitlichkeit auf
freiwilliger Basis, schafft jedoch keine Verbindlichkeit.
Change Management
Organisations-,
Strategie- und Personalentwicklung sind eine größere Herausforderung als die
Technik.
Leitbild
der E-Government Initiative
Die
E-Government-Offensive versteht sich als Motor für eine zielgerichtete und
dynamische Entwicklung von E-Government für Österreichs Bürgerinnen und Bürger
und der Wirtschaft auf Basis von offenen und international anerkannten
Standards. Die Offensive wurde von der Bundesregierung und der
Landeshauptleutekonferenz initiiert. Die Offensive involviert Vertreter von
Bund, Ländern, Städten, Gemeinden und der Wirtschaft. Mit der
E-Government-Offensive hat Österreich ein ambitioniertes Programm entwickelt.
Es liefert damit einen Beitrag Europa zum wirtschaftlich stärksten,
wettbewerbfähigsten und sozial verträglichsten Wirtschaftsraum der Welt zu
machen.
Mission
und Ziele - Die
E-Government-Offensive sorgt dafür, dass Österreich als moderner und
kundennaher Dienstleistungsstaat allen Bürgerinnen und Bürgern sowie
Unternehmerinnen und Unternehmern qualitativ hochwertige, effiziente und
kostengünstige Verwaltungsleistungen bietet und sichere Transaktionen
ermöglicht. Die E-Government-Offensive stärkt durch eine leistungsfähige
Infrastruktur den Wirtschaftsstandort Österreich, führt langfristig zur
Entlastung öffentlicher und privater Budgets, bringt eine zeitgemäße
Neustrukturierung von Verwaltungsdiensten und -abläufen und sorgt dafür, dass
alle von E-Government profitieren. Die E-Government-Offensive unterstützt die
Vorreiterrolle Österreichs bei der Entwicklung innovativer technischer
Lösungen. Ziel ist es, Österreich mit einem modernen E-Government an die Spitze
in Europa zu führen.
Vorteile
- Zukunftssichere
E-Government-Lösungen bieten Bürgerinnen und Bürger sowie der Wirtschaft:
@
rasche
und umfassende Informationen in allen Verwaltungsfragen
@
interaktive
Kommunikation und sichere Transaktionen
@
online
Dienstleistungen unabhängig von Ort und Zeit
@
die
Möglichkeit einer aktiven Mitwirkung.
Werte
und Prinzipien
@
E-Government
richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger, unabhängig von Einkommen oder
persönlicher Lebenssituation. Dabei müssen die Interessen jener gewahrt
bleiben, die sich an E-Government nicht beteiligen. Durch die Forcierung von
E-Government dürfen sozial Schwache in unserer Gesellschaft von staatlichen
Leistungen nicht ausgeschlossen oder in der Wahrung ihrer Rechte beschränkt
werden. Allen Bevölkerungsgruppen sind neue Chancen zu eröffnen. Daher wird auf
die spezifischen Bedürfnisse behinderter Menschen bei technischen
Realisierungen besondere Rücksicht genommen.
@
Die
Integration der Verwaltungsabläufe in automatisierte Prozesse wird durch die
Vernetzung und intensive Kooperation von Bund, Ländern, Städten, Gemeinden und
anderen öffentlichen Einrichtungen ermöglicht. Die Zusammenarbeit beruht auf
modernen und kooperativen Kommunikationsformen, die konstruktive Arbeit und
schnelle Entscheidungen gewährleisten.
@
E-Government-Lösungen
setzen auf offene zukunftsorientierte Standards, garantieren Nachhaltigkeit und
internationale Kompatibilität. Die Sicherheit der Verfahren und der Schutz
personenbezogener Daten sind zu gewährleisten.
@
Die
öffentliche Verwaltung informiert umgehend und professionell über das E-Government
Leistungsangebot